Wandelanleihen: Darauf sollten potentielle Anleger achten

Wandelanleihen sind nicht dasselbe wie Aktienanleihen, doch was sind ihre Besonderheiten und inwiefern unterscheiden sie sich von den anderen Anleihen? Gibt es Vorteile gegenüber den normalen Anleihen?

Eine Wandelanleihe ist ein Wertpapier, dass fest verzinst ist aber im Gegensatz zu anderen Anleihen am Ende der Laufzeit in Aktien umgewandelt werden kann. Das Recht hat in diesem Fall der Besitzer der Aktienanleihe. Ob dieser sich am Ende für eine Ausbezahlung in Kapital oder jedoch für eine Auszahlung in Aktien entscheidet bleibt ihm dadurch überlassen.

Haupteigenschaften von Wandelanleihen

Die wichtigste Eigenschaft ist, dass sie so wie andere Anleihen eine feste Verzinsung hat, aber falls dies der Inhaber der Anleihe so will, sie in eine bestimmte Menge von Aktien eingetauscht werden darf. Die genauen Bedingungen werden vor dem Kauf festgelegt, das heißt, dass man sich die Anzahl der Aktien und die Menge nicht aussuchen darf.

Es wird auch eine Umtauschfrist bestimmt. Diese beginnt meistens einige Wochen nach der Emission und geht bis zu den letzten Tagen der jeweiligen Laufzeit der Anleihe.

Beispiele aus der Praxis

Diese Bedingungen könnten daher heißen, dass bei einem Nennwert von 1000 Euro, man diese in 50 Aktien eintauschen kann. Das bedeutet in diesem Fall, dass das Verhältnis des Umtausches bei 1:20 liegen würde und daher der Besitzer für jeweils 20 Euro das Nominalwertes Aktien bekommen würde. Aufgrund dieser Umtauschregelung kann sich der Besitzer nun ausrechnen ob und ab welchen Kurs eine Umwandlung lukrativer wäre.

In Fachkreisen wird der Wert der Aktie, wenn man wandelt Wandlungspreis genannt und den möglichen Gewinn, den man mit einer Wandlung machen kann wird Wandlungsprämie. Daher könnte man mithilfe dieser Regelung mehr aus der Anleihe herausholen. Wann genau sich eine Umwandlung auszahlt kann man mithilfe einer Formel ausrechnen.

Um bei dem zuvor angeführten Beispiel zu bleiben muss eine Aktie mehr als 20 Euro kosten, damit so eine Wandlung empfehlenswert ist. Die Kosten sind in diesem Beispiel unberücksichtigt. Die Auszahlung in Kapital ist risikoarmer denn das Risiko, dass man nach der Umwandlung mit sich trägt kann bedeuten, dass man, wenn die Aktie einbrechen sollte seinen kompletten Gewinn verlieren kann und somit auch die Anleihe im Nachhinein zu einem Verlust werden kann.

Fazit

Man muss sich jedoch darüber im Klaren sein, dass man nach so einer Umwandlung Aktionär ist. Das heißt, dass man es in folge mit allen Risken und Chancen eines Aktieninhabers zu tun hat. Die Wandelanleihe hat aber nicht nur Vorteile, denn um an dieses spezielle Wandlungsrecht zu kommen hat man jedoch deutlich niedrigere Zinsen als bei der Aktienanleihe.

Ob man also eine Wandelanleihe gut für eine Investition hält muss jeder für sich selbst entscheiden. Also ist diese Form der Anleihe deutlich komplizierter als die normale Form der Anleihen.

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